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Historische Reitkunst-Übungen

Die Pesade

Die einfache Pesade (frz. la Pesade ordinaire) ist die älteste Reitkunst-Übung. Sie wurde bereits vor mehr als 2500 Jahren im antiken Griechenland von Xenophon beschrieben, über die Jahrhunderte in der Kriegsreiterei vieler Länder genutzt, im 17. und dann vor allem im 18. Jahrhundert in Europa bis zur Perfektion weiterentwickelt.

Aus der ordinären Pesade wird hier durch sachkundige, behutsame und geduldige sog. Bodenarbeit der beiden Gehilfen das Pferd derart touchiert, dass die ordinäre Pesade zur`tiefen Pesade´ (frz. La Pesade pres de Terre) wird.

Bei der tiefen Pesade hebt das Pferd seinen Vorderkörper und verharrt mit angewinkelten Vorderfüßen und extrem gebeugten Hinterfüßen mindestens 2 Sekunden in dieser Positur, die seit dem 19. Jahr. auch „gesetzte Levade“ genannt wird.

Die Hohe Pesade, frz.: La Pésade Relevée. 

Die Anatomie des Exponats: Knochengerüst aus Aluminium. Muskelrelief aus Styropor mit Kunstfell überzogen. Das Zaumzeug sowie auch Sattel (hier nicht abgebildet) wurden nach historischen Darstellungen und Originalien gearbeitet und über 25 Jahre an lebenden Pferden praktisch erprobt. Daneben zum Größenvergleich der schaffende Künstler.


Die hohe Pesade (frz. La pesade relevée) ist ein aufrechter Fußstand.

Vorführungen vom Autor in Berlin-Charlottenburg in den 1980ziger und 1990ziger Jahren.

Links bzw. oben: Die einfache Pesade zum Vergleich. Mitte: Die hohe Pesade (nur auf Stimme). Rechts bzw. unten: Die hohe Pesade unter dem Sattel.

Die Capriole

Die Capriole gilt als die Königin der Luftsprünge. Diese elegante Reitübung wurde schon vor dem 17. Jahrhundert in Neapel entwickelt, mit einem Ziegensprung (Ital. la Capra - die Ziege) verglichen, und daher Capriole genannt.

Das Pferd springt aufwärts und schlägt mit beiden Hinterfüßen kräftig aus. Die stark angewinkelten Vorderfüße geben der Figur  Schönheit und Eleganz. Der schräge Aufwärtssprung ermöglicht ein Landen und damit die Lastaufnahme auf der Hinterhand unter Schonung der kleinen Gelenke der Vorderfüße. Der Reiter bleibt fest im Sattel sitzen. Mit der Rute gibt er dem Pferd das Signal zum Ausschlagen!

Vorführung der Capriole an der Hand (vom Autor in Berlin in den 1980ziger Jahren).

Die Pirouette

Diese Reitübung tauchte wohl zuerst in Frankreich auf, wahrscheinlich schon vor 1700. Das Wort Pirouette setzt sich zusammen aus (frz.) 'piron’ (dt. Spitze) und (frz.) 'rouelle' (dt. Reifen, runde Scheibe), und könnte als ‚Kreiseldrehung’ frei übersetzt werden. Allerdings ist diese schwierige Reitlektion heute kaum mehr bekannt.

Bei der Pirouette dreht sich das Pferd ohne aufzusetzen um 360° und nur auf dem inneren Hinterfuß.

Die drei übrigen Füße bleiben in der Luft.

Die Parade und die Falcade

Die Courbette

Quellenverzeichnis

Das Original hängt im Kaminzimmer im Wilton House, UK.

Die Capriole - der Ziegensprung. Das Original hängt im Kaminzimmer im Wilton House, UK.

Das Original hängt im Kaminzimmer im Wilton House, UK.

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